Streaming Theatre

methodischer Bestandteil der Gruppenarbeit

Von Al Bauman wurde in der Tradition großer Schauspiellehrer, wie Konstantin Stanislawski, Michael Tschechov oder Lee Strasberg, das Streaming Theatre entwickelt. Streaming Theatre ist eine Form der Körperarbeit, die von jedem Menschen mit Gewinn für sich – für das Theater des eigenen Lebens – genutzt werden kann. Streaming Theatre zielt darauf ab, mit Hilfe vielfältiger Bewegungs-, Ausdrucks- und Stimmimprovisationen, die mechanischen, „unwahren“, mit der Panzerung entstandenen Bewegungsmuster von den „wahren“, aus dem Kern hervorgehenden Ausdrucks- und Bewegungsimpulsen zu unterscheiden. Schließlich kann der ganze Körper als Instrument eingesetzt werden, um sich den ureigensten Impulsen hinzugeben und damit in der Welt zu sein.

Die „Bühne“ ist ein wunderbarer Raum, sich selbst und anderen zu begegnen, miteinander zu experimentieren und Neues zu erfahren.

Zurückhaltung und Ungelebtes werden sichtbar, Wünsche und Erwartungen werden spürbar, Ärger, Wut, Lust und Freude werden lebendig und Festgefahrenes, Erstarrtes kann schmelzen. Aus dem Körpergefühl heraus entstehen Figuren und Geschichten, die wir in uns tragen. Genährt von Erfahrungen und Sehnsüchten sind sie Ausdruck unserer tiefsten Bedürfnisse und unsere täglichen Begleiter.
Im Mittelpunkt dieser Theaterarbeit stehen nicht der ästhetische Anspruch und die kunstvolle Aufführung. Es geht darum, auf der Bühne Herausforderungen zu suchen, an deren Bewältigung wir wachsen können und kaum gelebte Aspekte der eigenen Persönlichkeit vital und dynamisch sichtbar zu machen. Je mehr wir uns trauen, den gefühlten Impulsen nachzugehen, desto kühner, prägnanter oder manchmal auch bizarrer erscheinen die Aspekte unserer Persönlichkeit, die dabei zutage gefördert oder neu erschaffen werden.